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Blutegeltherapie

 

Wie erfolgt die Blutegeltherapie?
Die Blutegelanzahl hängt einerseits vom Gewicht und Alter des Patienten ab, anderseits von der Art der Erkrankung.
Zum Anlegen werden die Blutegel einzeln in an der gewünschen Stelle angesetzt und dort bis zum Anbeissen fixiert (mit z.B. einem kleinen Glas). Ich schere prinzipiell die Patienten nicht, bislang hat das die Egel nicht gestört. Jedoch muss man im Winter die Haut warm-rubbeln oder unter einer Rotlichtlampe egeln. Der Saugvorgang an sich dauert 30 - 60 min. Der Biss ist kaum zu spüren, bislang haben alle Tiere die Behandlung total ignoriert. 
Ist der Blutegel abgefallen, blutet die Wunde nach (kleiner Aderlass), was nicht unterbunden werden sollte, denn es erhöht die Entstauung und die Wirksamkeit der Therapie. Des weiteren wird die Wunde durch das Ausspülen von Keimen gereinigt. Die Natur hat überdies eine Reihe von "Sicherheitsstufen" eingeschaltet, die eine Keimübertragung jedoch höchst unwahrscheinlich machen. Das Nachbluten selbst dauert zwischen 5 bis zu 24 Stunden (im Schnitt erlebe ich ca. 6 - 8 Std.). Gegen Ende kann die Wunde auch lose verbunden werden, um die Wohnung nicht zu beschmutzen.

Die allgemeine Wirkung der Blutegel beruht in der Erleichterung und Entlastung der Körpersäfte im allgemeinen sowie eine Entgiftung von krankem Gewebe, Blut und Lymphe.

 

Die Behandlung mit Blutegel wirkt unter anderem positiv auf die:

 

Gerinnungshemmung: Dies kann zu einer verbesserten Fließeigenschaft des Blutes führen. Eine bessere Durchblutung ist gewährleistet, die Muskulatur entspannt sich.

Einfluss auf Blutgefäße und Blutzellen: Hierdurch kann einer Thrombose vorgebeugt werden. Bestehende Blutklümpchen können sich auflösen. Dadurch ist die Emboliegefahr vermindert.

Entzündungshemmende und schmerzmindernde Wirkung: Vor allem bei Patienten mit Arthrosen zeigt sich ein abschwellender und schmerzlindernder Effekt.

Entwässerung und Entgiftung: Aus Blut und Gewebe wird Lymphe vermehrt über die Lymphbahnen ausgeschieden.

Im Speichel der kleinen Sauger befinden sich 15 Wirkstoffe, u. a.: 


HIRUDIN (der Name ist abgeleitet von Hirudo medicinalis=medizinischer Blutegel): hemmt die Blutgerinnung. 
CALIN hemmt ebenfalls die Blutgerinnung und bewirkt im Anschluss an das "schnelle" Hirudin die ca. 12 Stunden dauernde Reinigung der Wunde durch Nachbluten. Es kommt zu dem bekannten, sanften Aderlass.
HYALURONIDASE verbreitet die wirksamen und heilsamen Substanzen. Eine antibiotische Eigenschaft der Hyaluronidase ist umstritten.
Histaminähnliche Substanz (vielleicht ist es auch Acetylcholin) wirkt gefäßerweiternd: das Blut strömt zu der "gebissenen" Stelle.
EGLINE, BDELLIN, APYRASE, KOLLAGENASE wirken mit unterschiedlichen Mechanismen bei der Gerinnungshemmung mit. Darüber hinaus haben einige dieser Substanzen entzündungshemmende Eigenschaften.
DESTABILASE, PIYAVIT und andere Substanzen runden die natürliche Wirkstoffkomposition ab.

Helfen können die schönen Tierchen bei: 

Blutegel helfen hervorragend bei entzündlich-schmerzhaften Prozessen sowie bei schlecht heilenden oder infizierten Wunden.

Die häufigsten Einsatzgebiete sind:

- Arthritis/Arthrose, inkl. HD, ED

- Erkrankungen und Entzündungen der Sehnen und Bänder

- Kreuzbandriss, Patellaluxation

- Myogelosen (Muskelverhärtungen/Verspannungen)

- Myalgien (Muskelschmerz) 

- Wirbelsäulenerkrankungen (z.B. Spondylose, Diskopathie/Bandscheibenvorfall)

- Druckstellen, Liegeschwielen, Narbenprobleme (nach Verletzung oder OP)

- postoperative Wundbehandlung, v.a. nach Transplantation/Hautplastik

- Dermatitis/Dermatosen (z.B. Ekzeme, Otitis, Hot Spot, Leckekzem, Zwischenzehenekzem)

- Abzesse

- Wundheilungsstörungen, Wundinfektionen- Phlegmone, Abszesse (Eiteransammlungen im Gewebe)

- Hämatome, inkl. Othämatom ("Blutohr")- Mastitis (Entzündungen des Gesäuges)

- Venenerkrankungen (z.B. Phlebitis, Thrombosen)

- Nervenentzündungen

 

Nicht einsetzen darf man Egel bei:
Bluterkrankheit, mit Quecksilber-Präparaten vorbehandelte Patienten (Hirudin verstärkt dabei die toxische Wirkung des Quecksilbers), Patienten, die Blut verdünnende Medikamente einnehmen, Anämie, Leukämie, Magengeschwüren u.v.m.

 

Wissenswertes über den Blutegel:
Der Biß ist auch durch die Biss"technik" wenig schmerzhaft: 3 sternförmig angeordnete Sägeleisten mit jeweils ca. 80 Kalkzähnchen raspeln sich vorsichtig durch die Haut, um zum Ziel der Wünsche - dem Blut - zu gelangen. Zwischen den Kalkzähnchen sind Öffnungen, durch die die SALIVA, der Blutegelspeichel abgegeben wird. Ein Blutegel saugt, je nach Größe, 20-50 ml Blut, durch die Wunde fließt etwa die gleiche Menge beim Nachbluten ab. Infolge der ziehharmonikaartig gefalteten Haut ist der Egel in der Lage das 6-10-fache seines Volumens aufzunehmen. Das aufgenommene Blut wird im Zeitraum von 5 bis 18 Monaten verdaut, wobei sich die Saugfähigkeit aber schon nach 2 bis 4 Monaten wieder einstellt. Nach einer Blutmahlzeit kann ein Egel bis zu 2 Jahren hungern.
Bei guter Fütterung tritt die Geschlechtsreife bereits nach einem Jahr ein. Die Lebensdauer eines Blutegels kann bis zu 30 Jahren betragen. 

Hinweis im Sinne des § 3 HWG: Bei der hier vorgestellten Methode sowohl therapeutischer als auch diagnostischer Art handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die naturwissenschaftlich-schulmedizinisch weder nachgewiesen noch anerkannt sind.

Aktivierung des Knochenmarks und Verbesserung der Abwehrkräfte:

Auf den Blutverlust reagiert der Körper mit Blutneubildung. Dies trainiert das Knochenmark, die Abwehrkräfte werden gestärkt.

Gefäß - krampflösend: Es tritt eine beruhigende und entspannende Wirkung ein, Schmerzen lassen nach. Die Sauerstoffaufnahme der Zellen erhöht sich wesentlich. Die Gesamtkonstitution wird gestärkt.

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